invis_server_wiki:client

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invis_server_wiki:client [2016/11/16 08:44]
flacco [PAM konfigurieren]
invis_server_wiki:client [2018/03/09 07:51]
flacco [2. Benutzerverwaltung]
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 Domänenbeitritte können nicht mit den Personal-Versionen von Windows durchgeführt werden (OK -- Heise hat gezeigt, dass es mit XP Home mit ein bisschen getrickse doch geht.). Domänenbeitritte können nicht mit den Personal-Versionen von Windows durchgeführt werden (OK -- Heise hat gezeigt, dass es mit XP Home mit ein bisschen getrickse doch geht.).
  
-  - Ist der PDC ein Samba-PDC mit NTLM Domäne (**invis Classic**) müssen zunächst zwei Einträge in der Win7 Registry geändert werden. Einen fertigen Patch gibt es [[https://​bugzilla.samba.org/​attachment.cgi?​id=4988&​action=view|hier]]. (Zusätzliche Infos [[http://​wiki.samba.org/​index.php/​Windows7|hier]]). Ein Windows Neustart ist nach Einspielen des Patches nicht nötig.+  - Ist der PDC ein Samba-PDC mit NTLM Domäne (**invis Classic**) müssen zunächst zwei Einträge in der Win7 Registry geändert werden. Einen fertigen Patch gibt es [[https://​bugzilla.samba.org/​attachment.cgi?​id=4988&​action=view|hier]]. (Zusätzliche Infos [[http://​wiki.samba.org/​index.php/​Windows7|hier]]). Ein Windows Neustart ist nach Einspielen des Patches nicht nötig. In Verbindung mit Active-Directory Domänen entfällt dieser Schritt.
   - Unter Windows 7 lässt sich die Funktion "Einer Domäne Beitreten"​ am besten über die Desktop-Suche finden. Einfach //Domäne// in der Suchleiste eingeben und dann auf den entsprechenden Menüeintrag klicken.   - Unter Windows 7 lässt sich die Funktion "Einer Domäne Beitreten"​ am besten über die Desktop-Suche finden. Einfach //Domäne// in der Suchleiste eingeben und dann auf den entsprechenden Menüeintrag klicken.
   - Als nächstes auf die Schaltfläche "​Ändern"​ klicken und dann das Feld "​Domäne"​ aktivieren, den Domänennamen eintragen und mit OK bestätigen.   - Als nächstes auf die Schaltfläche "​Ändern"​ klicken und dann das Feld "​Domäne"​ aktivieren, den Domänennamen eintragen und mit OK bestätigen.
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 ===== Linux Clients mit SSSD integrieren ===== ===== Linux Clients mit SSSD integrieren =====
  
-Anbindung von Linux-Clients an einen invis-Server. Die folgende Beschreibung orientiert sich an **Ubuntu 12.04 LTS** und **Linux Mint 17 "​Qiana"​** (Getestet auch mit Linux Mint 13 "​Maya"​),​ gilt aber prinzipiell auch für andere Linux-Distributionen. Unter **openSUSE** kann der Vorgang bezogen auf den invis-Classic vollständig mit **YaST** vorgenommen werden. Die Anbindung an die Active-Directory Variante erfordert etwas mehr Handarbeit.+Anbindung von Linux-Clients an einen invis-Server. Die folgende Beschreibung orientiert sich an **Ubuntu 12.04 LTS** und **Linux Mint 17 "​Qiana"​** (Getestet auch mit Linux Mint 13 "​Maya"​),​ gilt aber prinzipiell auch für andere Linux-Distributionen. ​
  
 Kern der Beschreibung ist die Anbindung eines Linux-Clients an eine LDAP-gestützte Benutzerverwaltung mit Hilfe des noch recht jungen System Security Services Daemon (SSSD). Nicht alle Distributionen haben den SSSD bereits vollständig integriert, daher muss in vielen Fällen wie beim hier gezeigten Ubuntu die Einrichtung vollständig manuell durchgeführt werden. Kern der Beschreibung ist die Anbindung eines Linux-Clients an eine LDAP-gestützte Benutzerverwaltung mit Hilfe des noch recht jungen System Security Services Daemon (SSSD). Nicht alle Distributionen haben den SSSD bereits vollständig integriert, daher muss in vielen Fällen wie beim hier gezeigten Ubuntu die Einrichtung vollständig manuell durchgeführt werden.
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 Um das zu erreichen baut und pflegt SSSD lokal einen Cache der Benutzerverwaltung. Nachteilig daran ist bisher, dass es nicht möglich ist ein Aktualisieren des Caches zu triggern. Daraus resultiert oft eine zeitliche Verzögerung,​ bis Änderungen,​ die an der Benutzerdatenbank des Servers vorgenommen wurden auf dem Client zur Verfügung stehen. Wird beispielsweise auf dem Server eine neuer Benutzer angelegt, können einige Minuten vergehen, bis sich der Benutzer tatsächlich anmelden kann. Um das zu erreichen baut und pflegt SSSD lokal einen Cache der Benutzerverwaltung. Nachteilig daran ist bisher, dass es nicht möglich ist ein Aktualisieren des Caches zu triggern. Daraus resultiert oft eine zeitliche Verzögerung,​ bis Änderungen,​ die an der Benutzerdatenbank des Servers vorgenommen wurden auf dem Client zur Verfügung stehen. Wird beispielsweise auf dem Server eine neuer Benutzer angelegt, können einige Minuten vergehen, bis sich der Benutzer tatsächlich anmelden kann.
-==== 1. Freigaben einbinden ​====+==== openSUSE Leap ==== 
 + 
 +Für openSUSE Leap basierte Clients stellen wir ein eigenes Setup-Paktet über unsere Repositories zur Verfügung, mit dem sich der ganze Vorgang der Client-Anbindung automatisieren lässt. Unter der aktuellen openSUSE Leap 42.3 lässt sich das entsprechende Repository wie folgt einrichten:​ 
 + 
 +<​code>​ 
 +invis-client:​~ # zypper ar https://​download.opensuse.org/​repositories/​spins:/​invis:/​unstable/​openSUSE_Leap_42.3/​spins:​invis:​unstable.repo 
 +</​code>​ 
 + 
 +Danach kann das Setup-Paket dann installiert werden: 
 + 
 +<​code>​ 
 +invis-client:​~ # zypper ref 
 +invis-client:​~ # zypper in invisAD-client 
 +</​code>​ 
 +  
 + 
 + 
 + 
 +==== Manuelle Anbindung ==== 
 +=== 1. Freigaben einbinden ===
 Zur Anbindung eines Linux-Clients an den Server müssen zunächst die Server-Freigaben **home** und **shares** per NFSv4 ins lokale Verzeichnissystem eingehängt werden. Dazu sind in der Datei <​file>/​etc/​fstab</​file>​ folgende Einträge vorzunehmen:​ Zur Anbindung eines Linux-Clients an den Server müssen zunächst die Server-Freigaben **home** und **shares** per NFSv4 ins lokale Verzeichnissystem eingehängt werden. Dazu sind in der Datei <​file>/​etc/​fstab</​file>​ folgende Einträge vorzunehmen:​
  
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 linux:~ # sudo apt-get install nfs-common linux:~ # sudo apt-get install nfs-common
 </​code>​ </​code>​
-==== 2. Benutzerverwaltung ​====+=== 2. Benutzerverwaltung ===
  
-Die folgenden Erläuterungen beschreiben die Anbindung eines Linux-Clients an einen invis-Server,​ sowohl AD, als auch Classic. Für die Anbindung von openSUSE Leap (42.1) an einen invis AD Server steht in unserem Github-Repository inzwischen ein Client-Setup-Script zur Verfügung, welches die Anbindung vollständig automatisch durchführt.+Die folgenden Erläuterungen beschreiben die Anbindung eines Linux-Clients an einen invis-Server,​ sowohl AD, als auch Classic. Für die Anbindung von openSUSE Leap (42.x) an einen invis AD Server steht in unserem Github-Repository inzwischen ein Client-Setup-Script zur Verfügung, welches die Anbindung vollständig automatisch durchführt.
  
 **[[https://​github.com/​invisserver/​invisAD-client]]** **[[https://​github.com/​invisserver/​invisAD-client]]**
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 </​code>​ </​code>​
  
 +Grundsätzlich ist der SSSD relativ sparsam mit dem Schreiben von Fehlerprotokollen,​ was natürlich dei Fehlersuche nicht gerade erleichtert. Um den Loglevel auf ein brauchbares Niveau anzuheben hat sich in den einzelnen Sektionen der Konfigurationsdatei folgende Einstellung bewährt:
 +
 +<​code>​
 +debug_level = 0x0370
 +</​code>​
 +
 +Der Debug-Level kann für die einzelnen Sektionen "​[sssd]",​ "​[nss]",​ "​[pam]"​ und "​[domain/​...]"​ auch individuell gesetzt werden. Weitere Infos zum Debug-Level sind in der Manpage des Dienstes zu finden (https://​jhrozek.fedorapeople.org/​sssd/​1.13.1/​man/​sssd.conf.5.html)
 === Name-Service-Switch anpassen === === Name-Service-Switch anpassen ===
  
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 </​code>​ </​code>​
  
-Leider haben nicht alle Linux-Distributionen ​das Tool //**pam-config**// im Gepäck. Ist dies der Fall und PAM wird nicht beim Installieren neuer PAM-Module automatisch von der verwendeten Linux-Distribution angepasst, müssen die relevanten PAM-Konfigurationen händisch angepasst werden. Dies sind in aller Regel 4 Dateien im Verzeichnis:​ <​file>/​etc/​pam.d</​file>​+Linux Mint (und daher vermutlich auch Ubuntu, man entschuldige hier meine Unwissenheit...) verfügen alternativ über das Programm ​//**pam-auth-update**// mit dem die PAM-Konfiguration recht komfortabel generiert bzw. aktualisiert werden kann. Bei dessen Verwendung ist (so nicht bereits geschehen, einfach der Punkt "SSS authentication"​ im Auswahlmenü zu aktivieren. 
 + 
 +Leider haben nicht alle Linux-Distributionen entsprechende Tools im Gepäck. Ist dies der Fall und PAM wird nicht beim Installieren neuer PAM-Module automatisch von der verwendeten Linux-Distribution angepasst, müssen die relevanten PAM-Konfigurationen händisch angepasst werden. Dies sind in aller Regel 4 Dateien im Verzeichnis:​ <​file>/​etc/​pam.d</​file>​
  
 Hier Beispielhaft die Dateien aus Linux Mint 17.3, relevant sind immer die Zeilen in denen auf **pam_sss.so** Bezug genommen wird: Hier Beispielhaft die Dateien aus Linux Mint 17.3, relevant sind immer die Zeilen in denen auf **pam_sss.so** Bezug genommen wird:
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 Geeignet ist das folgende Setup für Notebooks die unterwegs genutzt werden sollen oder den PC im Home-Office. Geeignet ist das folgende Setup für Notebooks die unterwegs genutzt werden sollen oder den PC im Home-Office.
  
-Ziel des Setups ist es von Ferne via OpenVPN und NFS vollständigen Zugriff auf den Datenbestand und die Webapplikationen des invis-Servers ​zuzugreifen. Für diesen Zweck wird lokal ein Benutzerkonto ​genutzt werdenwelches ​zum Zeitpunkt des Logins noch nicht zur Verfügung steht. D.h. es wird vor allem ein lokales Home-Verzeichnis benötigt, da ohne ein solches ​ein Login an einer graphischen Oberfläche unter Linux nicht möglich ist.+Ziel des Setups ist es von Ferne via OpenVPN und NFS vollständigen Zugriff auf den Datenbestand und die Webapplikationen des invis-Servers ​zu erhalten. Für diesen Zweck wird lokal ein Benutzerkonto ​benötigtda zum Zeitpunkt des Logins ​die Verbindung zum Server ​noch nicht zur Verfügung steht. D.h. es wird vor allem ein lokales Home-Verzeichnis benötigt, da ohne ein Solches, ​ein Login an einer graphischen Oberfläche unter Linux nicht möglich ist.
  
-Geht man wie oben von einer Ubuntu- oder Mint-Installation aus, wird zum Anlegen dieses Home-Verzeichnisses wie auch zur Konfiguration des SSSD zunächst ein Systemverwalter-Konto benötigt, da ein Root-Zugang unter Ubuntu normalerweise nicht zur Verfügung steht.+Geht man wie oben beschrieben ​von einer Ubuntu- oder Mint-Installation aus, wird zum Anlegen dieses Home-Verzeichnisses wie auch zur Konfiguration des SSSD zunächst ein Systemverwalter-Konto benötigt, da ein Root-Zugang unter Ubuntu normalerweise nicht zur Verfügung steht.
  
-Mit diesem Konto kann der Zugriff auf die Benutzerverwaltung des invis-Servers eingerichtet werden. Für ein Notbook kann das der Einfachheit halber direkt im Netzwerk des invis-Servers erfolgen, der PC im Home-Office wiederum benötigt zunächst eine OpenVPN-Verbindung zum invis-Netzwerk. Das Konto wir später nicht mehr benötigt.+Mit diesem Konto kann der Zugriff auf die Benutzerverwaltung des invis-Servers eingerichtet werden. Für ein Notbook kann das der Einfachheit halber direkt im Netzwerk des invis-Servers erfolgen, der PC im Home-Office wiederum benötigt zunächst eine OpenVPN-Verbindung zum invis-Netzwerk. Das Konto wird später nicht mehr benötigt.
  
 Ziel ist unter Anderem auch der Zugriff auf das eigene Home-Verzeichnis auf dem invis-Server. Da dieses zum Zeitpunkt der lokalen Anmeldung aber noch nicht zur Verfügung steht, kann es nicht wie bei lokalen PCs nach "/​home"​ gemountet werden. Ziel ist unter Anderem auch der Zugriff auf das eigene Home-Verzeichnis auf dem invis-Server. Da dieses zum Zeitpunkt der lokalen Anmeldung aber noch nicht zur Verfügung steht, kann es nicht wie bei lokalen PCs nach "/​home"​ gemountet werden.
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 # Authentifizierung und Verschluesselung # Authentifizierung und Verschluesselung
 tls-client tls-client
-auth SHA1 +auth SHA512 
-tls-remote server.ihredomain.de+cipher AES-256-CBC
 .... ....
 # The hostname/IP and port of the server. # The hostname/IP and port of the server.
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 //​**Achtung:​** Das gilt nur für Ubuntu und nicht für openSUSE. Dort genügt es eine fehlerhafte "​resolv.conf"​ zu löschen und die Netzwerkverbindung kurz zu unterbrechen. Danach wird automatisch eine neue "​resolv.conf"​ erzeugt.// //​**Achtung:​** Das gilt nur für Ubuntu und nicht für openSUSE. Dort genügt es eine fehlerhafte "​resolv.conf"​ zu löschen und die Netzwerkverbindung kurz zu unterbrechen. Danach wird automatisch eine neue "​resolv.conf"​ erzeugt.//
  
 +Hier noch der Vollständigkeit halber das //​**invisconnect**//​ Script:
 +
 +<​code>​
 +#!/bin/bash
 +
 +# (c) 2015 Stefan Schaefer - invis-server.org
 +# License: GPLv3
 +
 +ovpnconf="/​etc/​openvpn/​vpn-client.ovpn"​
 +mntpathbase="/​mnt/​invis"​
 +domain="​invis-net.loc"​
 +invisip="​192.168.220.10"​
 +delay=20
 +
 +usage() {
 +    echo -e "Geben Sie an, ob Sie die Verbindung zum Server aufbauen oder trennen möchten."​
 +    echo -e "​Verbinden:​\tinvisconnect c"
 +    echo -e "​Trennen:​\tinvisconnect d"
 +}
 +
 +case "​$1"​ in
 +    "​c"​)
 +            # OpenVPN Verbindung aufbauen
 +            sudo /​usr/​sbin/​openvpn --config $ovpnconf --daemon -log ovpnsession.log
 +            # invis Server Freigaben einhaengen
 +            echo "​$delay Sekunden Wartezeit, bevor das Script fortgesetzt wird."
 +            sleep $delay
 +            # invis DNS Server nutzen
 +            # resolv.conf sichern
 +            sudo mv /​etc/​resolv.conf /​etc/​resolv.conf.ori
 +            # temporaere resolv.conf erzeugen
 +            sudo echo -e "​search $domain"​ > /​tmp/​resolv.conf
 +            sudo echo -e "​nameserver $invisip"​ >> /​tmp/​resolv.conf
 +            sudo mv /​tmp/​resolv.conf /​etc/​resolv.conf
 +            # Testen, ob Zielverzeichnisse vorhanden, wenn nicht anlegen.
 +            if [[ ! -d $mntpathbase ]]; then
 +                sudo mkdir -p $mntpathbase/​shares
 +                sudo mkdir -p $mntpathbase/​home
 +            fi
 +            # Freigaben einhaengen
 +            sudo mount -t nfs $invisip:/​srv/​nfs4_base/​shares $mntpathbase/​shares
 +            sudo mount -t nfs $invisip:/​srv/​nfs4_base/​home $mntpathbase/​home
 +            ;;
 +        "​d"​)
 +            # Freigaben aushaengen
 +            sudo umount $mntpathbase/​shares
 +            sudo umount $mntpathbase/​home
 +            # OpenVPN beenden
 +            openvpnpid=$(pgrep openvpn)
 +            sudo kill $openvpnpid
 +            # Urspruengliche resolv.conf wiederherstellen
 +            sudo mv /​etc/​resolv.conf.ori /​etc/​resolv.conf
 +            ;;
 +        *)
 +            usage
 +            ;;
 +esac
 +</​code>​
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  • Zuletzt geändert: 2020/08/14 13:48
  • von ingo