invis_server_wiki:upgrade

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invis_server_wiki:upgrade [2016/07/26 06:49]
flacco [Zarafa Upgrade von Version 7.2.0 auf 7.2.2]
invis_server_wiki:upgrade [2017/04/30 10:02]
flacco [invis-Server Upgrade]
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 Für den invis-Server sind dabei folgende Themen von Interesse: Für den invis-Server sind dabei folgende Themen von Interesse:
  
-  - Upgrade von invis-Classic auf invis-AD +  - [[invis_server_wiki:​upgrade:​classic-to-ad|Upgrade von invis-Classic auf invis-AD]] 
-  - Upgrade von invis-AD 10.3 auf Basis von openSUSE 13.1 auf eine neuere invis-AD Version unter openSUSE Leap +  - [[invis_server_wiki:​upgrade:​10.3_13.1-to-10.4_leap|Upgrade von invis-AD 10.3 auf Basis von openSUSE 13.1 auf eine neuere invis-AD Version unter openSUSE Leap]] 
-  - Weiterhin ​von Bedeutung sind Upgrades relevanter Software-Komponenten wie etwa Zarafa oder Sernet-Samba+  - [[invis_server_wiki:​upgrade:​10.4_leap-to-11.0|Manuelles Upgrade ​von 10.4 zu neueren Versionen ab 11.0]] 
 +  ​[[invis_server_wiki:​upgrade:​10.x-to-12.x|Upgrade von invis-AD 10.x nach invis-AD Version 12.x]] 
  
-An dieser Stelle sollte von vorne herein klar sein, dass es kein direktes Upgrade von einem invis-Classic auf einen invis-AD gibt und geben kann. Es gibt aber eine Reihe von Möglichkeiten Daten aus einer alten in eine neue Installation zu migrieren. 
-Die nachfolgenden Beschreibungen beschreiben die ersten beiden Punkte der vorangegangenen Liste. Punkt 3 der Liste ist dabei Teil des nachfolgenden Kapitels. 
  
 ===== invis-AD 10.3 unter openSUSE 13.1 -> invis-AD ab 10.4 unter openSUSE Leap ===== ===== invis-AD 10.3 unter openSUSE 13.1 -> invis-AD ab 10.4 unter openSUSE Leap =====
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 Ansonsten gilt: **Wilkommen zu Ihrem aktuellen invis-Server** Ansonsten gilt: **Wilkommen zu Ihrem aktuellen invis-Server**
  
-===== invisAD 10.4 -> invisAD 11.0 ===== 
- 
-Mit Version 11.0 des invis-Servers ergeben sich ein paar strukturelle Unterschiede. Allem voran geht dabei die Umstellung der "​Public Key Infrastructure",​ also die Organisation von Schlüsseln und Zertifikaten für die verschiedenen Verschlüsselungsaufgaben. 
- 
-Bisher wurden zwei sogenannte Zertifizierungsstellen (CA) erstellt, davon diente eine zur Verwaltung der Schlüssel und Zertifikate für die verschiedenen Serverdienste (LDAP, Mail, Web) und eine zweite ausschließlich für openVPN. Zur Pflege der Schlüssel- und Zertifikate wurde das Toolkit "​easy-rsa"​ in Version 2.0 verwendet, der Rest direkt mit //​**openssl**//​ und eigenen Scripten. 
- 
-Das Toolkit **"​easy-rsa"​** liegt inzwischen in Version 3.0 vor und wurde im Zuge der Weiterentwicklung deutlich verbessert. Nach ersten Tests damit war klar, dass easy-rsa 3.0 ideal zur Verwaltung aller Schlüssel- und Zertifikaten eines invis-Servers ist. Kurzum ab Version 11.0 verfügen invis-Server nur noch über eine mit **easy-rsa** erstellte Zertifizierungsstelle. 
- 
-Aus dem bisherigen Script //​**serverkeys**//​ zur Generierung ​ von Serverzertifikaten wurde //​**inviscerts**//​. Die Handhabung des Scripts wird im Abschnitt "invis Administration"​ erläutert. 
- 
-Beim Upgrade von 10.4 auf 11.0 müssen die Schritte zum Aufbau einer PKI die //​**sine**//​ während des Setups erledigt manuell vorgenommen werden. 
- 
-==== Aufbau einer Public Key Infrastruktur mit easy-rsa ==== 
- 
-Unter anderem zur Nutzung im invis-Server wurde ein easy-rsa 3.x RPM im Repository "​spins:​invis:​common"​ gebaut. Die nachfolgende Anleitung beschreibt, wie mit easy-rsa eine PKI manuell aufgebaut wird. Die spätere Verwaltung von Zertifikaten übernimmt auf invis-Servern das Script //​**inviscerts**//​. 
- 
-Ab Version 3.0 stellt easy-rsa nur noch ein einziges Script //​**easyrsa**//​ für alle Aufgaben zur Verfügung. Sämtliche Konfigurationsdateien liegen in: <​file>/​etc/​easy-rsa</​file>​ 
- 
-Vor dem Aufbau einer PKI muss im genannten Verzeichnis die Datei "​vars"​ an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Es ist im Unterschied zu älteren easy-rsa Versionen nicht mehr notwendig die Variablen in dieser Datei manuell mittels //​**source**//​ in die aktuelle Shell Umgebung zu laden. Dies erledigt //​**easyrsa**// ​ selbsttätig. 
- 
-=== Vorbereitung === 
- 
-Angepasst werden müssen zumindest folgende Zeilen: 
- 
-Name der PKI:\\ 
-(Zeile 65) 
- 
-<​code>​ 
-... 
-set_var EASYRSA_PKI ​            "​$EASYRSA/​fsp-net.loc"​ 
-... 
-</​code>​ 
- 
-PKI individualisieren:​\\ 
-(Ab Zeile 84) 
-<​code>​ 
-... 
-set_var EASYRSA_REQ_COUNTRY ​    "​DE"​ 
-set_var EASYRSA_REQ_PROVINCE ​   "​Hessen"​ 
-set_var EASYRSA_REQ_CITY ​       "​Schotten"​ 
-set_var EASYRSA_REQ_ORG ​        "​FSP Computer und Netzwerke"​ 
-set_var EASYRSA_REQ_EMAIL ​      "​stefan@invis-server.org"​ 
-set_var EASYRSA_REQ_OU ​         "​invis-Server.org"​ 
-... 
-</​code>​ 
- 
-Die vorgegebene Länge der DH-Parameter ist auf 2048 Bit eingestellt,​ dies reicht nach gegenwärtigem Stand der Technik aus. Eine Erhöhung auf 4096 Bits verlängert den Bau der DH-Datei immens (Die Rede ist hier von Stunden). 
- 
-Voreingestellt sind Gültigkeitsdauern für CA und damit signierte Zertifikate von 10 Jahren. Kann man lassen, die Lebensdauer der Zertifikate im Vergleich zur CA zu verkürzen ist auch OK. 
- 
-Jetzt kann die PKI vorbereitet werden: 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # easyrsa init-pki 
-</​code>​ 
- 
-Damit wird unter "/​etc/​easy-rsa"​ eine Verzeichnisstruktur für die neue PKI angelegt und die Vorbereitungen sind abgeschlossen. 
- 
-=== PKI erzeugen === 
- 
-Benötigt werden folgende Komponenten:​ 
- 
-  - Eine CA zum signieren von Server und Client Zertifikaten 
-  - Eine Diffie-Hellman Parameter Datei für sicheren Schlüsselaustausch 
-  - Eine CRL Datei um Zertifikate zurückzuziehen 
- 
- 
-**CA erstellen:​** 
- 
-Auch hier genügt ein einziger Befehl: 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # easyrsa build-ca 
-</​code>​ 
- 
-Beim Bau der CA wird ein Passwort erfragt, dieses Passwort wird später beim signieren von Zertifikaten benötigt. Dieses Passwort darf nicht in falsche Hände gelangen. 
- 
-**Diffie-Hellman Parameter erstellen:​** 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # openssl gendh -out $path/​$domain/​dh.pem -2 2048 
-linux:~ # openssl gendh -out $path/​$domain/​dh_512.pem -2 512 
-</​code>​ 
- 
-Die Diffie-Hellman Parameter-Dateien werden bewusst direkt mit //​**openssl**//​ erstellt, da das Script //​**easyrsa**//​ immer die in der Konfiguration vorgegebene Schlüssellänge verwendet. Diese sollte auf 4096Bit eingestellt sein. Der Bau einer 4096 Bit großen DH-Parameterdatei dauert allerdings je nach System mehrere Stunden. Außerdem wird für die überarbeitete Postfix-Konfiguration noch eine 512Bit lange Datei benötigt. 
- 
-**CRL erzeugen** 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # easyrsa gen-crl 
-</​code>​ 
- 
-Hierfür wird wieder das CA-Passwort benötigt. 
- 
-=== Aufbau der invis-Server Verzeichnisstruktur === 
- 
-Es sind drei neue Verzeichnisse anzulegen: 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # mkdir /​etc/​invis/​certs 
-linux:~ # mkdir /​etc/​invis/​private 
-linux:~ # mkdir /​etc/​openvpn/​keys 
-</​code>​ 
- 
-Jetzt muss das Stammzertifikat der Zertifizierungsstelle "​verteilt"​ werden: 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # cp /​etc/​easy-rsa/​yourdomain.tld/​ca.crt /​etc/​invis/​certs/​ 
-linux:~ # cp /​etc/​easy-rsa/​yourdomain.tld/​ca.crt /​etc/​openvpn/​keys/​ 
-</​code>​ 
- 
-Ebenfalls zu kopieren sind die CRL, sowie die Diffie-Hellman-Parameter Dateien 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # cp /​etc/​easy-rsa/​yourdomain.tld/​dh.pem /​etc/​openvpn/​keys/​ 
-linux:~ # cp /​etc/​easy-rsa/​yourdomain.tld/​crl.pem /​etc/​openvpn/​keys/​ 
-linux:~ # cp /​etc/​easy-rsa/​yourdomain.tld/​dh*.pem /​etc/​postfix/​ 
-</​code>​ 
- 
-Jetzt können wie im Abschnitt "invis Administration"​ beschrieben Schlüssel und Zertifikate für den Server erstellt werden. 
- 
-Um die Umstellung zu komplettieren,​ müssen die Pfade zu Schlüsseln- und Zertifikaten in den Konfigurationsdateien des Apache-Webservers,​ von Postfix und ggf. Dovecot, von Samba und openVPN an die neuen Verzeichnisse und Dateinamen anzupassen. ​ 
- 
-Eine detaillierte Anleitung dafür folgt. 
- 
-====== invis-Classic -> invis-AD ====== 
- 
-Aufgrund der immensen Unterschiede zwischen beiden Systemen gibt es hier schlicht keinen Migrationsweg. Vielmehr geht es darum Daten und Informationen aus einem klassischen invis-Server auf einen invisAD zu migrieren. 
- 
-Im Idealfall wird ein neuer invisAD auf neuer Hardware aufgebaut. Möglich aber um Längen aufwändiger ist die Neuinstallation auf gleicher Hardware. In letzterem Fall müssen zuvor alle relevanten Daten der alten Installation gesichert werden. 
- 
-Zu den zu sichernden Daten zählen: 
-  * Das vollständige LDAP Verzeichnis in Form eines LDIF-Dumps 
-  * Das gesamte "/​etc"​ Verzeichnis 
-  * Alle Datenbanken inklusive der Dokuwiki Daten 
-  * Alle Nutzdaten des Fileservers 
-  * Den gesamten Mailbestand. 
- 
-Alleine für die Sicherung müssen Sie je nach Datenmenge mit vielen Stunden Arbeit und vor allem Wartezeit rechnen. Da ist es eher ratsam sich für die Neuinstallation wenigstens neue Festplatten zu gönnen und die Platten des alten Servers für die Dauer die Migration in einen anderen PC einzubauen. 
- 
-Wie auch immer, aus eigener Erfahrung empfehle ich **immer** komplett neue Hardware für die Neuinstallation. 
- 
-Es gilt vorab eine weitere grundsätzliche Entscheidung zu fällen. Der Aufwand LDAP-Informationen aus einem OpenLDAP Dump zu extrahieren und für den Import in ein AD umzubauen ist mühsam und fehleranfällig. Wenn es sich beim zu migrierenden invis-Server um eine Installation mit nur wenigen Benutzern und überschaubarem Umfang an IP-Geräten im Netz handelt, ist es einfacher und schneller die Daten in der Neuinstallation über das invis-Portal neu einzugeben. Die Grenze würde ich bei ca. 20 Benutzern ziehen. 
- 
-Nachfolgend Anleitungen und Tipps zur Bewältigung der Migration. Eine genaue Anleitung wie die oben beschriebene invisAD -> invisAD Migration wird es hier nicht geben. 
- 
-===== LDAP Informationen migrieren ===== 
- 
-Zu den LDAP-Informationen zählen Benutzerkonten,​ deren zugehörige Email-Konten Informationen und die Daten von DNS- und DHCP-Server. 
- 
-==== Benutzerkonten ==== 
- 
-Beginnen wir mit einer ernüchternden Information. **Lassen Sie es sein!** 
- 
-Samba bietet mit der Funktion **classic-upgrade** eine Möglichkeit eine Windows-Domäne auf Basis von Samba3 (NTLM Domäne) unabhängig vom verwendeten Backend (ldap, tdbsam usw.) in eine AD-Domäne zu migrieren. Diesen Weg habe ich bereits einmal erfolgreich beschritten. Ziel der damaligen Migration war allerdings kein invis-Server sondern ein alleinstehender Active-Directory Domain-Controller. 
- 
-invis-Server nutzen OpenLDAP (Classic) bzw. den LDAP-Dienst eines Active-Directories für weit mehr als nur die Speicherung von Benutzerinformationen. Einerseits erweitern wir das AD mit zahlreichen Schema-Erweiterungen,​ diese müssten nach einem Classic-Upgrade alle händisch eingepflegt werden. Andererseits muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass die Benutzerverwaltung mit AD gänzlich anders aufgebaut ist als auf dem klassichen Server. Ein invis-Classic legt grundsätzlich POSIX-kompatible Benutzerkonten an, die um Windows-Attribute erweitert wurden. Ein invisAD hingegen legt Windows-Benutzerkonten an, die um POSIX-Attribute erweitert werden. Auf einem invisAD Server nutzen wir gänzlich andere UID- und GID-Bereiche als auf dem invis-Classic. Daraus können sich nach einer solchen Migration Probleme im laufenden Betrieb ergeben. 
- 
-Wer dennoch diesen Weg beschreiten möchte findet im [[https://​wiki.samba.org/​index.php/​Migrating_a_Samba_NT4_domain_to_a_Samba_AD_domain_%28classic_upgrade%29|Samba Wiki]] eine Anleitung für den Upgrade-Prozess. 
- 
-Vorbereitend müssen Sie dennoch eine volle invisAD-Installation durchführen. Stoppen Sie vor dem Classic-Upgrade den Samba-Dienst,​ sichern Sie die Samba-Konfiguration unter <​file>/​etc/​samba</​file>​ und erstellen Sie ein Backup des neuen leeren ADs: 
- 
-<​code>​ 
-linux:~ # adbackup 
-</​code>​ 
- 
-Ist die Migration per Classic-Upgrade gelungen, müssen Sie alle Daten- und Schema-Erweiterungen händisch ins neue AD integrieren. Auch das habe ich bereits einmal durchgeführt,​ die entsprechende Anleitung folgt. 
- 
-Früher oder später wird der invisAD-Server auch ein Script zum massenhaften anlegen neuer Benutzerkonten mitbringen, was dann auch eine gewisse Erleichterung darstellt. 
  
-Der Vorteil dieser mühsamen Methode sollte allerdings nicht unerwähnt bleiben. Die Benutzerprofile der Domänenbenutzer funktionieren auch nach der Migration noch, da sich die Dmomain-SID hierbei nicht ändert. Eine vollständige Neuinstallation bedeutet neue Benutzer-Konten auch wenn sich Benutzernamen und Passwörter nicht ändern. Das bedeutet, dass alle Client-PCs der Domäne neu beitreten und alle Benutzerprofile neu aufgebaut werden müssen. Ein wenig googlen fördert zwar auch Tools zur Profilmigration zu Tage, allerdings kann ein wenig "​Tabula Rasa" manchmal nicht schaden. 
  
-... to be continued 
-===== Konfigurationen migrieren ===== 
  
-===== Datenbanken migrieren ===== 
  
-===== Email Bestand migrieren ===== 
  
-===== Fileserver-Datenbestand migrieren ===== 
  
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  • Zuletzt geändert: 2024/07/05 10:52
  • von flacco