tipps_und_tricks

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tipps_und_tricks [2009/08/12 14:58]
flacco
tipps_und_tricks [2018/12/15 14:05]
flacco [Nein Danke Zensursula]
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 In diesem Bereich des Wikis werden sporadisch Kurzanleitungen,​ Workarounds usw. zu verschiedenen Themenbereichen auftauchen. ​ In diesem Bereich des Wikis werden sporadisch Kurzanleitungen,​ Workarounds usw. zu verschiedenen Themenbereichen auftauchen. ​
  
-===== VirtualBox ​===== +===== Rettungsumgebung (Chroot) ​=====
-Da der invis Server auch in Form virtueller Maschinen nutzbar ist und wir auf Messen gelegentlich entsprechende Images verteilen, beginnt die Tipps und Tricks Ecke mit einem Verweis auf VirtualBox - unserem favorisierten Virtualisierungssystem. Da mit einigen Einträgen zum Thema VirtualBox zu rechnen sein wird, widme ich diesem Thema eine eigene Wiki-Seite.+
  
-[[:​tipps_und_tricks:​virtualbox| Tipps und Tricks ​zu VirtualBox]]+Wie ich selbst leidvoll erkennen musste, taugt die openSUSE Rettungsumgebung nicht dazu eine vollständige "​Chroot"​ Umgebung aufzubauen um an einem nicht mehr startenden System ​zu arbeiten. Daher hier eine kurze Anleitung zur Realisation einer Chroot-Umgebung für openSUSE.
  
-===== Group-e Samba Dateimanager auch unter openSUSE ​===== +Schritt 1 ist statt des Rettungssystems ein openSUSE-Live-System zu starten.
-Out of the Box lässt sich der Samba Dateimanager von Group-e unter openSUSE nicht nutzen.+
  
-Das hat zwei Gründe:+Danach können Schritt für Schritt alle Teilverzeichnissysteme zu einer vollständigen Umgebungzusammen gesetzt werden. Im Folgenden wird dies basierend auf unserer Partitionierungsempfehlung mit Software-RAID und LVM vorgenommen:
  
-  - Die smbclient-Methode funktioniert nicht, weil der PTY-Support in PHP seit einiger Zeit nicht mehr aktiviert ist. Dies zu lösen würde bedeuten PHP selbst neu zu übersetzen. Das wurde hier schon mehrfach diskutiert und stellt definitiv keine Lösung dar!!!! +<​code>​ 
-  - Die smbmount Methode funktioniert nicht, da smbmount schlicht in openSUSE nicht mehr enthalten ist. (Dürfte bei anderen Distris möglicherweise auch schon so sein) smbmount bzw. smbfs wird nicht mehr wirklich gepflegt. Als Ersatz ist das Paket cifs-mount mit den Kommandos ​mount.cifs und umount.cifs enthalten.+linux:~ # mount /​dev/​system/​root /mnt 
 +linux:~ # mount /​dev/​system/​var /mnt/var 
 +linux:~ # mount /dev/mdXXX /mnt/boot 
 +</​code>​
  
-Im Gegensatz zu den alten Kommandos smbmount und smbumount ist bei den neuen aus Sicherheitsgründen ​das SUID-Bit nicht gesetzt.+**mdXXX** steht für das Software-RAID Device auf dem das /​boot-Verzeichnis liegt. Leider nummeriert die Live-Umgebung SW-RAID Devices anders durch, als das installierte System. Kann also sein, das aus /dev/md0 im realen System /dev/md127 in der Live-Umgebung wird. Einfach ausprobieren.
  
-Um diese Kommandos für group-e nutzbar zu machen muss zunächst allen Sicherheitsbedenken zum Trotz das SUID-Bit für beide Kommandos gesetzt ​werden:+Dann müssen noch die speziellen Verzeichnisse hinzugefügt ​werden:
  
-<​code>​chmod u+s /sbin/mount.cifs +<​code>​ 
-chmod u+s /sbin/umount.cifs</​code>​+linux:~ # mount -t proc none /mnt/proc 
 +linux:~ # mount -t sysfs non /mnt/sys 
 +linux:~ # mount -o bind /dev /mnt/dev 
 +</​code>​
  
-Da Group-e leider immer noch die alten Kommandos voraussetzt und vermutlich niemand bei jeder neuen Version den Quellcode anfassen möchte, müssen noch zwei symbolische Links angelegt werden:+(Genau der Teil funktioniert mit dem einfachen Rettungssystem nicht!)
  
-<​code>​ln ​-s /​sbin/​mount.cifs /​usr/​bin/​smbmount +Damit ist die Chroot-Umgebung fertig und kann betreten werden:
-ln -s /​sbin/​umount.cifs /​usr/​bin/​smbumount</​code>​+
  
-Das wars, danach funktioniert der Samba-Dateimanager auch unter openSUSE, wenn auch mit ein paar Abstrichen in Sachen Sicherheit. ​ +<​code>​ 
- +linux:~ # chroot /mnt 
-**Ergänzung:**+</​code>​
  
-Wenn es nicht funktioniert bitte die /etc/hosts kontrollierenWenn da die Zeile:+Jetzt kann im installierten System gearbeitet werden. Sie können hier beispielsweise Grub reparieren oder eine neue inird erzeugen.
  
-<​code>​127.0.0.2 ​     invis65.invis-net.loc ​    ​invis65</​code>​ +Verlassen wird es einfach ​mit //**exit**//
- +
-drinnen steht entweder löschen oder die 127.0.0.2 gegen die tatsächliche IP-Adresse tauschen. (Bitte nicht mit der 127.0.0.1 verwechseln.). +
- +
-Es sollte ein korrekter Eintrag direkt unter "​127.0.0.1 localhost"​ stehen: +
- +
-<​code>​127.0.0.1 ​           localhost +
-192.168.200.10 ​      ​invis65.invis-net.loc ​    ​invis65<​/code> +
- +
-**Erläuterung:​** +
- +
-Smbmount fragt die /etc/hosts nach der IP des Servers ab und gibt sich mit der ersten zutreffenden Antwort zufrieden. Wenn dies mit 127.0.0.2 beantwortet wird und Samba mit der Option "bind interfaces only" an bestimmte IPs gebunden ist, verweigert es einfach den Mount-Versuch. +
- +
-Gibt man in der Freigaben-Konfiguration von Group-e statt des Hostnamens die IP-des Samba-Servers ein, funktioniert es immer. ​+
  
 ===== Nein Danke Zensursula ===== ===== Nein Danke Zensursula =====
-**Achtung, der folgende Text ist nicht ganz neutral. Er enthält persönliche ​Meinugsäußerungen. Ich bitte dies zu entschuldigen.**+//**Hinweis:** Der folgende Text ist nicht ganz neutral ​geschrieben. Er enthält persönliche ​Meinungsäußerungen. Ich bitte dies zu entschuldigen.//
  
-Ab Oktober 2009 soll das Web-Sperren-Gesetz gegen die Verbreitung von Kinderpornographie in Kraft tretenDa dieses Gesetzt, trotz des sicherlich aufrichtigen Ansatzes, am Thema vorbei ​geht und allenfalls eine Zensurinfrastruktur im Internet ​etabliert, zeigen wir hier eine Möglichkeit auf, es zu umgehen. ​Möglicherweise hilft das ja dabei die Wirkungslosigkeit dieses Gesetzes zu verdeutlichen.+2010 trat das Web-Sperren-Gesetz gegen die Verbreitung von Kinderpornographie in Kraft. ​Dieses Gesetz ging, trotz des sicherlich aufrichtigen Ansatzes, am Thema vorbei und ermöglichte es allenfalls eine Zensurinfrastruktur ​nebst dazu passenden Überwachungsmöglichkeiten ​im Internet ​zu etablieren. Auch wenn das Gesetzt bereits ein Jahr später wieder aufgehoben wurde, zeigen wir hier eine Möglichkeit auf, es zu umgehen. ​Dass solch simple Wege die Umgehung DNS-basierter Web-Sperren ermöglichen,​ zeigt eigentlich auch die Sinnlosigkeit solcher Techniken.
  
-Wer einen invis-Server im eigenen Netz betreibt und sich (zumindest vorerst) sicher sein möchte, dass seine Nameserverabfragen ​nicht von "​manipulierten"​ Nameservern beantwortet werden, kann dies durch Ändern der "​forwarders"​ in der bind-Konfiguration umgehen.+Auch wenn es nicht um die Umgehung von Websperren geht, ist es eine kluge Entscheidung vertrauenswürdige DNS-Server zu nützen. Ein frei zugänglicher DNS-Server wie etwa der von Google angebotene "​8.8.8.8"​ ist sicherlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Hier bietet ein Mega-Konzern,​ dessen Kerngeschäft die gewinnbringende Nutzung von Informationen ist, einen kostenfreien Dienst an. Dass dies nicht einfach dem Wohle der Menschheit dient liegt nahe. Schließlich lassen sich mit der Auswertung von DNS-Daten Unmengen spannende Daten der Nutzer gewinnen.  
 + 
 +Wer einen invis-Server im eigenen Netz betreibt und sich (zumindest vorerst) sicher sein möchte, dass seine Nameserver-Abfragen ​nicht von "​manipulierten" oder "​schnüffelnden" Nameservern beantwortet werden, kann dies (wenn nicht bereits im Verlauf der Server-Installation geschehen) ​durch Ändern der "​forwarders"​ in der Konfiguration ​des lokalen Nameservers "​bind" ​umgehen.
  
 Ändern Sie einfach in der Datei "/​etc/​named.conf"​ die Einträge hinter "​forwarders":​ Ändern Sie einfach in der Datei "/​etc/​named.conf"​ die Einträge hinter "​forwarders":​
  
-<​code> ​       # The forwarders record contains a list of servers to which queries+<​code>​ 
 +        # The forwarders record contains a list of servers to which queries
         # should be forwarded. ​ Enable this line and modify the IP address to         # should be forwarded. ​ Enable this line and modify the IP address to
         # your provider'​s name server. ​ Up to three servers may be listed.         # your provider'​s name server. ​ Up to three servers may be listed.
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 </​code>​ </​code>​
  
-Tragen Sie statt des T-Online Nameservers und etwa dem einer Fritzbox (wie hier gezeigt) ​bis zu drei Nameserver aus der unter [[http://​www.ungefiltert-surfen.de]] ​ein und starten ​Sie **//​bind//​** mit:+Tragen Sie statt des T-Online Nameservers und etwa dem einer Fritzbox (wie hier gezeigt) ​frei nutzbare **vertrauenswürdige** DNS-Server als Forwarder ein. Zu empfehlen sind hier die DNS-Server von Cloudflare (1.1.1.1) und Quad9 (9.9.9.9). Alternativ können Sie auch Nameserver aus der unter [[http://​www.ungefiltert-surfen.de]] ​zu findenden Liste verwenden. Starten ​Sie anschließend ​**//​bind//​** mit:
  
 <​code>​ <​code>​
-Kommandozeile/​etc/​init.d/​named ​restart+invis:~ # systemctl ​restart ​named.service
 </​code>​ </​code>​
  
 neu.  neu. 
 +
 +===== Speicherüberlauf Cyrus Index-DB =====
 +
 +Cyrus IMAP speichert die den Mailboxen zugehörigen Index-Datenbanken unter /​var/​lib/​imap im Berkeley-DB (sleepycat) Format ab. Die für dieses Format übliche Konfigurationsdatei "​DB_CONFIG"​ fehlt im Verzeichnis /​var/​lib/​imap/​db. Das bedeutet, dass die Datenbank mit Standardwerten betrieben wird. Es kann vorkommen, das der per Default vorgegebene für die Datenbanken zur Verfügung stehende maximale Speicherplatz überschritten wird. Die Folge ist, dass Cyrus die weitere Annahme in die von ihm verwalteten Postfächer verweigert.
 +
 +Dieser Fehler äußert sich in /​var/​log/​messages mit folgenden Zeilen:
 +
 +<​code>​
 +Feb 21 11:01:47 invis5bio lmtpunix[1802]:​ DBERROR db4: Logging region out of memory; you may need to increase its size
 +Feb 21 11:01:47 invis5bio lmtpunix[1802]:​ DBERROR: opening /​var/​lib/​imap/​deliver.db:​ Cannot allocate memory
 +Feb 21 11:01:47 invis5bio lmtpunix[1802]:​ DBERROR: opening /​var/​lib/​imap/​deliver.db:​ cyrusdb error
 +Feb 21 11:01:47 invis5bio lmtpunix[1802]:​ FATAL: lmtpd: unable to init duplicate delivery database
 +Feb 21 11:01:47 invis5bio master[17315]:​ service lmtpunix pid 1802 in READY state: terminated abnormally
 +</​code>​
 +
 +Behoben werden kann dieser Fehler durch erzeugen einer Konfigurationsdatei für die Berkeley-DB unter dem Namen "​DB_CONFIG"​ in /​var/​lib/​imap/​db:​
 +
 +<​code>​
 +set_cachesize 0 2097152 1
 +
 +# Data Directory
 +#​set_data_dir db
 +
 +# Transaction Log settings
 +set_lg_regionmax 2097152
 +set_lg_bsize 2097152
 +set_lg_max 4194304
 +set_tx_max 200
 +set_tas_spins 1
 +#set_lg_dir logs
 +</​code>​
 +
 +Daran anschließend ist Cyrus neuzustarten:​
 +
 +<​code>​
 +linux:~ #/​etc/​init.d/​cyrus restart
 +</​code>​
 +
 +===== Group-e -- Passwwort des Benutzers "​config"​ zurück setzen =====
 +
 +Das Passwort des Benutzers "​config"​ wird unabhängig von der generellen Benutzerverwaltung in Group-e immer in der MySQL-Datenbank verwaltet. Um es zurückzusetzen muss eine SQL-Anweisung über das MySQL-Komandozeilen Frontend abgesetzt werden:
 +
 +<​code>​
 +linux:~ # mysql -u root -p
 +
 +...
 +
 +mysql> use groupe;
 +Database changed
 +mysql> UPDATE `ModulCfg` SET `CfgVal`=MD5( '​config'​ ) WHERE `ModulCfg`.`FKModul`='​global'​ AND `ModulCfg`.`FKCfgKey`='​cfg/​pwd'​ AND `ModulCfg`.`FKObjID`=0;​
 +Query OK, 1 row affected (0.01 sec)
 +Rows matched: 1  Changed: 1  Warnings: 0
 +
 +mysql> quit
 +Bye
 +linux:~ # 
 +</​code>​
 +
 +Danach kann man sich wieder als Benutzer "​config"​ mit dem Passwort "​config"​ anmelden.
 +
 +===== Faxgate-Client unter Linux nutzen =====
 +
 +Um den Faxgate-Client unter Linux nutzen zu können sind ein paar Kleinigkeiten zu beachen:
 +
 +  - Die Firewall des Linux-Clients muss Port 50000/TCP geöffnet haben.
 +  - Die "​.jar"​ Datei ist mittels der Befehlszeile "java -jar FaxgateClient.jar"​ zu starten. Das lässt sich ja unter KDE oder Gnome als fertiges Icon auf den Desktop legen.
 +  - In der hosts-Datei von Client und Server sollten trotz funktionierendem DNS in Einträgen mit der IP "​127.0.0.2"​ stattdessen die realen IP-Adressen verwendet werden.
 +  - Da unter Linux nicht unter fremder Benutzerkennung gedruckt werden kann, muss für jeden Fax-Benutzer Serverseitig eine Fax-Konfiguration via YaST erzeugt werden. Wird dort die MSN für eingehende Faxe nicht eingetragen,​ kann dieser Eintrag nur für den Faxversand genutzt werden. Der Faxempfang kann so weiterhin über die Benutzerkennung "​fax"​ erfolgen. D.h. alle Faxe landen im speziellen Faxpostfach und sind für alle Nutzer lesbar.
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  • Zuletzt geändert: 2018/12/15 14:05
  • von flacco