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Manuelle Software-RAID Konfiguration

invis Server verfügen in aller Regel über zwei Festplatten, die über ein Software-RAID miteinander verbunden sind. Ziel dabei ist den Server gegen den Ausfall einer Festplatte abzusichern. Es gibt eine Vielzahl so genannter RAID-Level (mehr dazu hier), von denen in der Praxis vorwiegend die Level 0, 1, 10 und 5 Anwendung finden.

Dabei stellt RAID0 eine Ausnahme dar. RAID0 dient nicht der Erhöhung der Ausfallsichereit eines Computers, ganz im Gegenteil. RAID0 verbindet zwei oder mehr Festplatten so mit einander, dass Schreib- und Lesezugriffe auf den Verbund auf alle Platten verteilt werden. So erhöht sich mit jeder hinzugefügten Platte der Datendurchsatz um die Bandbreite mit der auf die einzelne Platte geschriben werden kann. Da die geschriebenen Daten gleichmäßig auf alle dem Verbund angehörenden Platten verteilt werden, bedeutet der Ausfall einer Platte den vollständigen Datenverlust des gesamten Verbundes. Das Risiko des Datenverlustes erhöht sich also mit der Anzahl der beteiligten Platten.

RAID1 ist eine einfache Spiegelung von zwei oder mehr Platten, d.h. auf allen Platten befindet sich der vollständige Datenbestand. Die Kapazität des Verbundes entspricht der Größe der kleinsten beteiligten Platte. Der Datendurchsatz bei Schreib und Lesezugriffen beschränkt sich den der langsamsten Platte und verschlechtert sich mit der Anzahl der am Verbund beteiligten Platten, da alle Daten auf alle Platten geschrieben werden müssen.

Die RAID-Level 0 und 1 setzen mindestens zwei beteiligte Festplatten voraus.

RAID10 ist eine Kombination der Level 1 und 0 (RAID 0 Verbund über mehrere RAID1 Verbünde) mit dem Ziel die hohe Datensicherheit von Level 1 ohne die damit verbundenen Performance-Nachteile zu realisieren. Die Kapazität des Gesamtverbundes entspricht dabei 50% der gesamten Plattenkapazität. (Auch die Umkehrung RAID01 - ein RAID1 über mehrere RAID0 Verbünde ist möglich, bietet aber eine etwas geringere Ausfallsicherheit.) RAID10 und RAID01 benötigen minimum 4 beteiligte Festplatten.

RAID5 hat ebenfalls die Erhöhung von Ausfallsicherheit und Datendurchsatz (bezogen auf ein RAID1) zum Ziel. Im Vergleich zu RAID10 wird allerdings die zur Verfügung stehende Plattenkapazität besser genutzt. RAID5 setzt mindestens 3 Festplatten voraus, die Kapazität des Verbundes berechnet sich (identische Platten vorausgesetzt) zu „Plattenkapazität * (Anzahl der Platten - 1)“.

Die Ausfallsicherheit aller RAID Level (0 ausgenommen) kann durch die Verwendung so genannter „Hotspare“ Platten erhöht werden. Dies sind einfach Ersatzfestplatten, die beim Ausfall einer Platte automatisch in den Verbund aufgenommen werden.

Achtung: Eine wie auch immer geartete RAID-Konfiguration ersetzt keine Datensicherung! Es gibt genügend Gründe dafür, warum gleich alle in einem Server verbauten Festplatten auf einmal ausfallen.

Ziel dieses Howtos ist die Einrichtung eines einfachen RAID-Level 1 Verbundes zweier Festplatten.

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  • Zuletzt geändert: 2009/04/05 08:24
  • von flacco